Volker Fohrmeister läuft in den Ardennen auf´s Treppchen // Legends Trail als Start in die Saison 2023

„Ich habe spontan entschieden in Belgien zu laufen. Aktuell stecke ich noch mitten im Wintertraining, da fehlt noch viel spezifische Vorbereitung,“ so läutete Volker Fohrmeister vom RSV Lippe 23 Lünen seinen Start in die Ultramarathon-Saison 2023 ein.

Der Legends Trail in den belgischen Ardennen ist ein Frühjahrsklassiker in der Szene. Die Strecke wird jährlich neu designed und führt über viele kleine Wanderpfade – stellenweise auch ohne – 275 km mit 10.000 Höhenmeter durch die Ardennen. Es wird dabei auf technischen Anspruch geachtet und auch Flussquerungen oder Kletterpassagen kommen vor. Das Wetter verspricht zu dieser Jahreszeit eine weitere Herausforderung – während in vergangenen Editionen noch Schnee und Eis die Berge säumten, stand dieses Jahr knietiefer Schlamm im Dauerregen auf dem Programm.

Volker wagte sich also am Freitagabend den 17.02. um 19 Uhr nach Bustransfer vom Zielgelände an den Start. Direkt in die erste Nacht rein laufen ist eine mentale Herausforderung die der Lüner bereits von anderen Rennen kannte. Nach anfänglicher Zurückhaltung fand er sich beim ersten von 4 Verpflegungen überraschend in der Spitzengruppe wieder. Dauerregen und starke Winde setzten ihm jedoch schon am zweiten Tag bei der Querung des Moorgebietes Hohes Venn zu. Durch die Feuchtigkeit fiel sein Telefon aus – der Zeitverlust am folgenden Checkpoint um ein Ersatztelefon zu organisieren ließen den bislang Zweiten hinter den Favoriten vergangener Editionen auf den dritten Platz fallen. Die zweite Nacht sowie der Sonntag waren von zunehmenden muskulären Problemen geprägt – eine Folge des fehlenden spezifischen Trainings. Besonders der zähe Schlamm führten zu starken Überlastungen und Entzündungen der Schienbeine. Eine kurze Schlafpause von 7min an einem Zeitmessungspunkt konnten dies zwar nicht ablindern, halfen aber die mentale Aufmerksamkeit oben zu halten, welche insbesondere für die schwierige Navigation in der kommenden Nacht notwendig war.

Der nächtliche Zieleinlauf nach 55:23 Stunden auf Platz 3 war dann eine große Erleichterung. Volker Fohrmeister zeigte damit erneut, dass er sich in der Spitze der Ultratrail-Läufe 250+ km in Europa etablieren möchte.

Jetzt wird positiv in die Zukunft geschaut und nach kurzer Erholung das Training für die Sommersaison wieder aufgenommen.