Ruhrtalradweg wir kommen // NonStopFahrt vom RSV Lippe 23 Lünen

André Weber berichtet von seinem Erlebnis Ruhrtalradweg mit dem RSV Lippe 23 Lünen
Was erstmal nur eine Idee war, fand extrem schnell Anklang.
Aber fangen wir von vorne an.😉
Es war einmal die Benefiztour am 23.7.23 bei dem ich im Rahmen einer Vereinsveranstaltung mit 24 weiteren Vereinsmitgliedern mitgefahren bin.
Auf der Tour stellte sich heraus, dass ein paar Leute Lust auf längere Ausfahrten haben, also kam von mir der Vorschlag, dass man ja mal gemeinsam den Ruhrtalradweg von Winterberg bis nach Duisburg fahren könnte. Laut Komoot 230km.
Ich habe das im Mai 2022 schon mal mit einem Freund gemacht, einige andere haben bisher nur einen kleinen Teil davon gesehen.
Interesse war also da.
Also habe ich eine WhatsApp Gruppe eröffnet und eine Einladung in alle Gruppen geschickt, in denen ich bin und wo ich wusste, dass dort Leute dabei sind, die Interesse haben könnten.
Es sollte am Sonntag den 13.8.23 stattfinden.
Von knapp 170 Leuten sind es dann letzt endlich 5 Leute geworden, alle aus dem RSV Lünen.
Reinhold, Siggi, Uwe, Frank und ich.
Ich bin 1984 geboren (39) und in dieser Runde der jüngste😂.
Das ist selten geworden.
Am Freitag habe ich dann nochmal die Wettervorhersage gecheckt, die Route der offiziellen Seite runtergeladen, ein paar Stopps zur Getränke und Futterversorgung eingepflegt und mein Rad vorbereitet.
Ich habe das Cross Country Fully
(Vollgefedertes Mountainbike mit 120/100mm Federweg, umgangssprachlich DownCountry)
genommen.
Am Sonntag war ich dann wieder seit 3 Uhr wach.
Ich bin am Samstag Abend um 21 Uhr schlafen gegangen, in der Hoffnung wenigstens bis 5 Uhr schlafen zu können.🙈
Nach 4 Wochen Nachtschicht ist es echt hart wieder in den normalen Tagesrythmus zu kommen.
Nun ja, egal, trotz wenig schlaf hatte ich hardcore gute Laune und habe halt 2 mal Gefrühstückt 😂
Um viertel vor 6 habe ich mich dann auf dem Weg zum Bahnhof gemacht.
Um 7:11 ging dann der Zug von Lünen nach Dortmund und von Dortmund dann weiter nach Winterberg.
Pünktlich um 9:24 Rollte der Zug in den Bahnhof in Winterberg.
Alle hatten gute Laune und waren Motiviert.
Nach einem Gruppenfoto und nach dem letzten Check der Sachen am Rad ging es dann los.
Erster Stop, die Ruhrquelle.
An der Ruhrquelle waren dann doch alle erstaunt, wie wenig Wasser da nur raus kommt und zu was für einen breiten Fluss die Ruhr dann wird.
Nach ein paar Bildern ging es dann weiter.
Erstmal ein kleines Stück bergab und ab durch die Ruhr, ja richtig gelesen, durch die Ruhr😂
An dieser Stelle ca 30cm breit und 5cm tief.
Dann ging es erstmal auf Schotterstraßen abwärts durch Wälder und offenen wunderschönen Landschaften mit echt schönen Ausblick. Immer mit der Ruhr in Blickweite.
Nach 23 km kamen wir dann durch den Ort Olsberg, in dem wir einen kleinen Stop bei einem Bäcker eingelegt haben und uns noch ein kleines Frühstück gönnten😅.
Wieder ab auf die Räder und weiter.
Bei Freienohl ist dann Felix mit zu uns gestoßen und hat uns begleitet, was uns sehr gefreut hat.
Nach 67 km bei Arnsberg hatte ich einen Stop zur Wasserversorgung eingeplant, laut Komoot sollte es dort einen Trinkbrunnen geben, dem war nicht so.
Zum Glück hatten alle noch genug dabei und wir entschieden uns zusammen erstmal weiter zu fahren und bei Neheim am R-Cafe einen Stop zu machen und dort die Flaschen dann aufzufüllen.
Die weitere Reise ging zum Teil an Landstraßen entlang und später dann wieder direkt an der Ruhr, abseits vom Straßenverkehr.
Nach 83km haben wir dann das R-Cafe erreicht und haben eine etwas längere Pause eingelegt, haben etwas gegessen, getrunken, uns unterhalten und die Zeit genossen.
Dann hieß es , Flaschen auffüllen alles wieder zusammen packen und weiter.
Nach ca 100km bei Fröndenberg hat sich dann Siggi leider verabschiedet und ist von dort aus Richtung Heimat gefahren.
Leider war Felix zeitlich auch etwas eingeschränkt und hat uns bei Km 115 bei Altendorf verlassen.
Weiter entlang der Ruhr, die dort schon ein echter Fluss ist, ging es weiter zur Fähre bei km 153.
Laut Fahrplan sollte die Fähre noch fahren, leider stand die Fähre angebunden auf der anderen Seite und bewegte sich garnicht.
Witziger Weise hat uns ein Pärchen aus Österreich dann den Weg beschrieben, den wir alternativ fahren konnten.
Dank der tollen Gruppe kam nicht mal schlechte Laune auf.
Es wurde noch ein Bild gemacht und alle hüpften wieder auf ihre Räder und weiter ging die Reise. Ein kleiner Umweg von 4 km war halb so wild.
Auf dem weiteren Weg sind wir auch noch einmal falsch abgebogen und haben noch ein paar extra Meter gemacht, auch da war die Gruppendynamik super.
Zwischenzeitlich haben wir noch einen kleinen Stop für ein Eis, Getränke und fürs Töpfchen eingelegt.
Im weiteren Verlauf stand der Radweg unter Wasser. Glücklicherweise konnte man mit dem Rad bequem durch rollen.
Irgendwann wurde es dann dunkel, aber alle waren noch motiviert bis zum Ende durchzuziehen auch, wenn man die Km in den Beinen gemerkt hat.
Als es immer dunkler wurde, habe ich es bereut meine mega helle Lampe am Vorabend doch abgebaut zu haben und doch nur die normal Akkulampe genommen habe.
Aber es hat alles funktioniert. Es wurde immer später und die Kioske am Ruhrtalradweg hatten alle geschlossen. 2 von uns brauchten aber Getränke Nachschub.
An einer kleinen Gasstätte brannte noch Licht und wir durften unsere Flaschen dort freundlicherweise nochmal auffüllen.
Es wurde kühl und zäh die Gespräche sind verstummt aber die Kurbeln drehten sich.
Alle wollten es schaffen, egal wie.
Eine abgerissene Brücke versperrte uns nach 230 km den Weg. Noch 8km bis zum Ziel. Hier haben wir dann entschlossen die Tour zu beenden. Trotz des unerwarteten Endes waren alle happy und wir sind noch an kleines Stück zurück gefahren an einem Punkt wo uns dann unsere organisierten „Taxis“ abholen konnten.
Alle waren happy.
Unsere kleine Reise durch unterschiedlichsten Gebieten und Landschaften war super, genau wie die Leute, die dabei waren.
Wir haben viel gelacht, uns viel unterhalten, die Landschaft genossen und uns gegenseitig motiviert.
Danke an alle, die an dieser Tour mit gemacht haben.
Mir hat es sehr gut gefallen und hoffe auf weitere Abenteuer dieser Art.
Bis zum nächsten mal und gute Fahrt
André